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HELI RC1 Röhrenradio
#21
Hallo,
heute bin ich dazu gekommen, die Röhrenspannungen zu messen.
Dazu habe ich ein Blatt vorbereitet.
Die Spannungsangaben im Schaltplan vom HELI RC1 sind sehr mager, so habe ich auf Angaben von anderen Schaltplänen (Halle 5120; Saalburg 5170) zurückgegriffen, für die ECL86 aus einem Datenblatt... die Richtigkeit der Soll-Werte ist also relativ !

Die Eingangsspannung beträgt exakt 240VAC eingestellt, Trafo ebenfalls auf 240V eingestellt.
Ich habe das Radio mit geringer Lautstärke auf UKW betrieben, bei Bedarf auf MW umgeschaltet.
Messgerät Masse an Chassis
Zum Messen (RMS) habe ich dieses Gerät benutzt

   

   

Hier die Übersicht der Messungen:

   

Das Radio spielt soweit ordentlich, eigentlich nichts zu beklagen, der Klang... den Lautsprecher hatte ich provisorisch in einen Baumwollbeutel gesteckt, aber dafür klang es OK, Höhen und Tiefen lassen sich gut regeln (@Ulli, ich denke an dich)

Mit Blick auf die Spannungen:
Die Heizspannungen sind mit ca. 6,0VAC leicht unter Soll (6,3V)

ECL86: 
Die Spannungen an Pin 3 und 6 sind etwas unter "Soll"
An Pin 7 hatte ich direkt nach dem Einschalten 5,2VDC ... nach 30 min. 5,5V @ Martin: Veränderung geringfügig, das sind wohl keine erhöhten Emissionswerte, also Röhre noch brauchbar.
An Pin 9 hatte ich 96V, im Schaltplan von einem Phillips waren auch dieser Wert / also keine Soll 230V (?)

ECC85:
da bin ich nicht an die Pins zum Messen rangekommen,
aber der Empfang ist gut, also OK
übrigens hatte ich die angebrauchte "Neuhaus" gegen eine "Telefunken" mit sehr guten Werten getauscht, empfang etwas besser und kein Wegdriften der Sender

ECH81:
passt zu den Soll-Werten, etwas kleiner die Werte, also OK

EAF801:
die Sollwerte aus orig. Schaltplan HELI RC1
Pin1: Soll 50V / Ist 54V (Soll vergessen einzutragen)
Pin6: Soll 200V / Ist 188V
die MW-Werte hatte ich vergessen zu messen
bei den VAC Messungen wird die ZF angezeigt: 10,8MHz statt Soll 10,7MHz - liegt in der Toleranz (?)
auch hier: passt zu den Soll-Werten, etwas kleiner die Werte, also OK

EABC80:
hier sind keine Spannungen im orig. Schaltplan, nur die Werte vom Saalburg, dort hängt an der Anode eine EL84
beim HELI aber die ECL86
vielleicht muss die Spannungen am Pin9 höher sein?

EZ80:
passt exakt, also OK

EM84:
hier irritiert mich an Pin7 = Pin9 die Soll40V zu Ist 106V
den Widerstand R42 zwischen Pin6 und Pin7=9 hatte ich gemessen und passt zu den angegebenen 470k Ohm

Ich bin gespannt auf eure Kommentare.
Gruss Jürgen
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#22
Das Thema Röhrenheizung lässt sich und wurde schon monatelang ohne Ergebnis diskutier_t/en. Die einen sagen +-5%, ich halte mich an +-10, wobei ich lieber 7V habe als 6. Über 7V wird mir dann langsam komisch. Bei extrem teuren Röhren würde ich auch genauer hinsehen, bei Standard Radioröhren mach ich mir wenig Gedanken - ich hab glaub noch keine Röhre kaputtgehört (kaputtGESPIELT sicher).

Zu den anderen Spannungen: Bei +-20% Differenz zu den angegebenen Werten mache ich mir idR keinen Kopp. Immerhin wurde da mit Bauteilen gearbeitet, die eine übliche Toleranz von 20 bis teilweise 50% hatten. 310V an einer EL84 Anode finde ich schick, andere fallen da in Schockstarre oder fangen an, hektisch nach Lastwiderständen und Vorschalttrafos zu suchen. Mir ist noch nie irgendwas abgebrannt oder kaputt gegangen, mir ist aber bewusst, daß es typisch deutsch ist, sich minutiös an Regeln und Vorgaben zu halten. Ich dem Fall bin ich dann typisch undeutsch Wink

PS: Ein anderes Argument für eine leichte Überheizung ist, daß wir (zumindest ich) oft mit halb ausgelutschten Röhren arbeiten, denen eine leicht erhöhte Heizung ein bisschen auf die Sprünge hilft - sieht man an einem Röhrenmessgerät mit einstellbarer Heizung sehr schön.
Die einzige Ausnahme zu meiner entspannten Einstellung zu den Spannungen sind Anzeigeröhren - wenn ich da neuwertige bzw sehr gute habe, dann versuche ich die mit möglichst geringer Anoden- bzw Schirmgitterspannung zu betreiben um den Leuchtschirm zu schonen. Bei sehr schwachen kann man die Spannung immer noch nach oben regeln, zur not per Kaskade, um das letzte bisschen Lebensdauer noch herauszukitzeln.
Gruß,
Uli
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#23
Heute musste das Chassis erstmal zum "Zahnarzt", Lücken !!!, da müssen Implantate her

   

Ich hatte mir weißes Flachmaterial besorgt und die "Implantate" zugeschnitten.
Das sich nicht jeder Kunststoff kleben läßt, hatte ich einen Klebetest durchgeführt, bevor man die Sekundenklebermatscherei auf der Tastatur hat und nichts hält...

   

Hält 
also Implantate verpflanzt.

   

Danach ging es an die "Spannungen"
@ Uli, Danke für deine Rückmeldung.
Nach Überlegung dazu... die 1. Messung hatte ich bei Spannung 240V und Radio 240V eingestellt, durchgeführt.
Alle Spannungen leicht unterhalb. 
So der Gedanke
- Netzspannung liegt bei 235V, also Trenntrafo auf 235V eingestellt
- Radio auf 220V eungestellt
hier die Messung dazu:

   

Jetzt kann man sagen, überall Punktlandung.
Bei der EM84 hatte ich mir selber einen Bock geschossen, die 106V waren mit eingestelltem Sender gemessen, jetzt OHNE Sender messe ich 44V, passt also auch.

Gruss Jürgen
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#24
Hallo Uli,
abschließend habe ich noch den Test mit den Kondensatoren gemacht.
Sofern man den hörenden Eindruck gewinnen kann, wenn der Lautsprecher im Stoffbeutel liegt,
aber hier meine Eindrücke.

Alte C's: klingt etwas blass, 

   

ohne C's: kling dynamischer
neue C's: irgendwo in der Mitte zwischen alt und ohne

   

Es wird wohl die optimale Abstimmung sein, der 3Watt Lautsprecher soll nicht überfordert werden
und mal sehen / hören, wie es im Gehäuse klingt.

Das Gehäuse braucht noch etwas Feinarbeit, dann Zusammenbau und fertig.

Gruss Jürgen
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#25
Noch eine Anmerkung zu den Spannungen: Die müssen ZWINGEND mit einem Meßgerät gemessen werden, das denselben Innenwiderstand hat wie jenes, mit dem ursprünglich die Messungen gemacht wurden! IdR ist das auf dem Plan angegeben (gemessen mit XYZ mit einem Innenwiderstand von XXkOhm/V. Wenn Du sowas nicht hast, dann kannst einfach Deinem Digital-Multimeter einen entsprechenden Widerstand parallel zu den Eingangsquellen legen. Wenn Du das nicht machst, dann sind an verschiedenen Stellen Messfehler vorprogrammiert und zwar GROSSE!
Gruß,
Uli
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#26
...grundsätzlich richtig, allerdings muß man bedenken, daß die Betriebsspannungen rel. niedrigen Innenwiderstand haben, da ist der Ri des Meßgerätes rel. egal.

Gruß Ingo
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#27
Hallo Jürgen,
willst Du die "Bernstein" Kondensatoren drin lassen ?
Wenn Du schon so nah dran bist, würde ich die wechseln, sind zu 98% defekt.
Gruß Klaus
der auch einen RC1 hat, aber noch nichts gemacht hat, da er läuft...
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#28
(05.02.2024, 10:52)Klaus (FTL) schrieb: Hallo Jürgen,
willst Du die "Bernstein" Kondensatoren drin lassen ?
Wenn Du schon so nah dran bist, würde ich die wechseln, sind zu 98% defekt.
Gruß Klaus
der auch einen RC1 hat, aber noch nichts gemacht hat, da er läuft...

Hallo Klaus,
die Bernsteinfarbenen (alte C's) hatte ich nur zu Testzwecken nochmal rangelötet, Uli hatte mich drum gebeten.
Mit dem gelben Kabel hatte ich dann die C's ausprobiert, einfach umgeklemmt.
Die Schwarzen sind die neuen C's.
Meßtechnisch (Multimeter) hatten die alten ca. die doppelte Kapazität erreicht, Widerstand (noch) unendlich,
vom Klang her etwas weniger Dynamik (Bass, Höhen) sofern man das beurteilen kann.

Jetzt ist es so wie in Beitrag #16, die Schwarzen.
Im RC1 wurden fast ausschließlich gute Kondensatoren verwendet, 
die getauschten Elko's siehst du im Beitrag #13
das kann aber je nach damaliger Materialversorgungssituation auch abweichend sein.
Bei den bauähnliche Saalburg, Halle waren mehr dieser Papierkondensatoren zu sehen.
Auffällig sind die Potis, das Blech ist sehr weich, so dass sie sich öffneten, bzw. die Nieten ab gingen.

Gruss Jürgen
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#29
(05.02.2024, 11:19)Kanuspezi schrieb: Widerstand (noch) unendlich,

Ohne spezielles Meßgerät (das mit hohen Spannungen bis in den 4stelligen Bereich arbeitet) kannst Du einen Widerstand nur bei Kondensatoren höher Kapazitäten messen während sie noch laden oder bei total kaputten. Die aus unseren Radios, typischerweise im 1-3stelligen nF Bereich, sind auch als kaputt zu werten, wenn sie z.B. bei 500V Widerstände im 2-3stelligen MOhm Bereich aufweisen - sowas misst kein Multimeter.

Hier bei Wumpus z.B. wird beschrieben, wie man sich einen geeigneten Tester an einem verregneten Nachmittag basteln kann.
Gruß,
Uli
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#30
(04.02.2024, 22:10)ELEK schrieb: ...grundsätzlich richtig, allerdings muß man bedenken, daß die Betriebsspannungen rel. niedrigen Innenwiderstand haben, da ist der Ri des Meßgerätes rel. egal.
Gruß Ingo

Mein Oszi hat 
Eingangswiderstand: 1 MQ (Anmerkung: mit MQ sind wohl Mega-Ohm gemeint?)
Geht so...(?)
Damit dieser Beitrag nicht zur Multimeterdiskussion wird, habe ich einen neuen Beitrag Digi-Multimeter aufgemacht.
Gruss Jürgen
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#31
nachdem ich mit dem Chassis soweit fertig war, ging es nun an den Zusammenbau des Gehäuses.
Im Beitrag #13 hatte ich die gereinigte Front gezeigt.

   

So ganz war ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, also noch ein paar "Zaubermittel" aus dem Schrank geholt,
Elsterglanz und Autowachs. Zuerst hatte ich diese auf der Rückseite ausprobiert. Elsterglanz alleine geht nicht, es wird so ein schmieriger Grauschleiber, den man nicht wegpoliert bekommt. Aber Vorbehandlung mit Autowachs, danach Elsterglanz und sofort Endreinigung mit Autowachs war die Lösung.

So hatte ich mich segmentweise vorgearbeitet, immer schön aufgepasst, dass ich nicht auf die Bedruckung komme

   

und das ist das fertige Ergebnis, das Foto "nachher" bei ähnlichen Lichtverhältnissen

   

und nochmal bei Tageslicht.
So gefällt mir das besser

   

bei genauem Hinschauen sieht man, wie ich um die Bedruckung geputzt habe.
Gruss Jürgen
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#32
Das Holzgehäuse ist auch fertig.
Beim Auftrag des Hartöl mit dem Pinsel hatte ich immer wieder kleine Pickel im Lack,
diese mit 1000er Schleifpapier weggeschliffen und fortan nur noch mit einem Ballen das Öl aufgetragen.
Das ging super, nach 3x weiteren Behandlungen hatte es überall gedeckt.
Die alten Klebereste der Frontblende entfernt und die Schattenfugel schwarz nachgestrichen.

Die Front habe ich mit dauerelastischen Silikon angeklebt.
Ganz rechteckig ist das Gehäuse nicht mehr, so habe ich vermittelt.
Hier das Ergebnis

   

   

   

   

   

   

   

nun muss nur noch das Chassis eingesetzt werden, aber erstmal wird das gute Wetter ausgenutzt.

Einen schönen Sonntag noch...

Grüße Jürgen
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#33
Nun zum Endspurt:
...wieder sind ein paar Tage vergangen und eigentlich dachte ich, Chassis einsetzen und fertig.
Nachdem ich es eingebaut hatte, vernahm ich doch ein Brumm bei runtergeregelter Lautstärke, was war da los???

Ein Grund, warum ich das vorher nicht bemerkt hatte, der Trenntrafo hat ein Eigenbrumm und somit das Radio-Brumm übertönt.
Ich denke, es ist normal, dass ein Trenntrafo brummt, oder sind die bei euch lautlos, meinen hatte ich vor 1 Jahr gekauft und jetzt erstmalig benutzt, daher meine Frage zum "Brumm".

Also Chassis wieder raus und fortan auf Brumm-Suche ohne TT, mit gebotener Vorsicht.

   

der Lautsprecher gesichert im Stoffbeutel.
Die 1. Ursache war, das Kabel von Chassis-Masse an Lautstärke-Poti hatte ich nur angebabbt, wollte nicht so viel Hitze ans Poti bringen, welches ich vorher repariert hatte. Anschluss nochmal blank gefeilt und mit frischem Zinn angelötet.

Die 2. Ursache fand ich im Koppelkondensator, obwohl es doch ein guter alter Folienkondensator war. Ich hatte einen neuen eingelötet und das Brumm nochmal minimiert. Darauf hin hatte ich alle Kondensatoren der NF getauscht. 

   

Mag man über die Sinnhaftigkeit streiten... Nun war das Brumm nur noch leicht vernehmbar, wenn man das Ohr direkt über den Lautsprecher (-Beutel) hält.
Also Zeit für den Einbau. Steckt das Chassis im Gehäuse, hört man durch den Resonanzkörper etwas stärker, man muss aber darauf sensibilisiert sein, bleibt halt nicht aus nach der langen Bastelei. Mit ein paar Tagen Abstand relativiert sich das. Bei Nachrichten hört man es im "Unterton", bei Musik überhaupt nicht.
Ich meine, damals bei meinem Phillips Reverbeo war das stärker

Der Empfang ist sehr gut, Ratio-Spannung hatte ich mit 25V gemessen, mit eingebauter Antenne. Die Anzeigeröhre ist auf Vollausschlag. Der starke Ortssender Wiederau ist 20km entfernt von Leipzig, aber auch die Sender vom Brocken lassen sich gut empfangen. Leider geht der Tuner nur bis 101,3MHz, so dass ich den Radio-SAW auf 101,5MHz gerade eben nicht empfange, ich bekomme ihn nur "am Rande".

Jetzt hat der HELI RC1 einen schönen Platz im Wohnzimmer bekommen, hier ein paar abschließende Fotos.

   

   

   

   

Grüße Jürgen
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