Der Schwabe (ich bin aber keiner
) sagt:" Was nix kostet, das ist auch nix." In gewissem Sinn ist da schon was dran, denn auf solche Reiniger bezogen zahlt sich ein etwas teurerer Reiniger durch bessere Reinigungswirkung und demzufolge langlebigere Kontakte aus.
Meine Beispiele von Kontakt Chemie oder Cramolin waren nur als beispielhaft zu verstehen und auch so gemeint; mittlerweile gibt es viele Hersteller solcher Reiniger, die qualitativ durchaus mit denen von Kontakt Chemie mithalten können; allerdings nehmen die sich dann auch im Preis nicht mehr viel. Das billige Zeugs aus dem Baumarkt ist aber mit besonderer Vorsicht zu geniessen; es gibt ganz einfach keinen Universalreiniger, der alle Bereiche abdecken kann (das würde ja schon in Richtung des Steines der Weisen gehen), sondern der verwendete Reiniger muß den jeweiligen Erfordernissen angepasst sein und keinen weiteren Schaden anrichten.
Zumeist verfügen Kontakte über eine gewisse Oberflächengüte (auch Oberflächenhärte durch zum Beispiel hartversilbern); wird diese beschädigt, so nutzt sich das darunter befindliche Kontaktträgermaterial (meist Messing) sehr schnell ab, die Kontaktspannung (Philips spricht hier von definiertem Kontaktdruck) läßt nach, es kann zu Schmor-oder Branntstellen am Kontakt kommen (je nach Spannung) und letztendlich zur Zerstörung der betroffenen Kontakte.
Ein typisches Beispiel für solche Kontaktfehler sind die Kollektorschleifkontakte bei den Vorschubmotoren der Laserdiode der billigen CD-Spieler:
In der Drehbewegung des Ankers kommt immer ein Moment, in dem der Schleifkontakt das vorangehende Feld gerade verlassen hat und das nächste noch nicht vollständig kontaktiert hat. (Beim Videokopf des Videorecorders nennt man diesen Moment "Gap"). Die Betriebsspannung liegt ja noch am Motor an, es bildet sich ein kleiner Abreißfunken zwischen den Kollektorflächen, der sich langsam zu einem Branntloch ausweitet. Die Folge sind Aussetzer des Vorschubs und somit der Effekt "Schallplatte mit Sprung".
Abhilfe schafft da entweder ein neuer Motor oder man verschiebt den Kollektorschleifkontakt um einen halben Millimeter nach oben oder unten (je nachdem, wohin es besser geht) und das Ding läuft wieder. Der zuvor beschriebene Fehler tritt auf, wenn da
keine Kohlebürsten verbaut sind, sondern lediglich starre Kontaktfedern. War ein häufiger Fehler beispielsweise bei CD gestützten billigen Navis.
Hier war dieser Fehler allerdings vorhersehbar, was bei den Kontakten unserer Radios nicht gewollt war. Hier sollten die Kontakte möglichst lange halten, und das haben sie ja auch getan, wie die zahlreichen Beispiele hier belegen. Da sollte man sie nicht mit aggresiver Chemie zerstören. Es wäre schade darum. Zudem gab es Ende der 60-iger Anfang der 70-iger außer Kontakt Chemie und Cramolin nix vergleichbares im Gegensatz zu heute.
Grüße aus BL
Peter
Allen hier ein schönes Pfingsten trotz Freitag, dem 13.