Hallo Freunde,
ja da hatte ich mich zu früh gefreut. In den Kleinanzeigen von ebay wurde ein absolut schrottiges Radio angeboten. Es war zerlegt und so wanderte es wohl über sehr viele Jahre auf den Dachboden eines Hauses. Es wurde jetzt bei Renovierungsarbeiten gefunden. Man sah sofort, im Grund genommen war das alles Schrott. Trotzdem waren auf dem Chassis Teile verbaut, die ich für eine Radioüberholung gut gebrauchen konnte. Objekt meiner Begierde war aber der Feldspulenlautsprecher. Genau diesen brauchte ich und freute mich, dass ich ihn endlich gefunden hatte.
Die Ernüchterung folgte, als mir der Verkäufer ein Bild vom Lautsprecher von vorne zeigte. Ich wurde gefragt, ob ich nicht lieber vom Kauf zurücktreten möchte. Nein, ich wollte unbedingt die Teile haben.
Als ich alles bekam, entstanden in mir doch Zweifel, ob der Lautsprecher noch rettbar ist. Mit dieser Membrane wohl eher nicht. Die hatte irgendein Ungeziefer angefressen (Mäuse?). Eine Messung der Feldspule ergab aber, dass diese noch Durchgang hat. Also doch kein Schrott.
Die Membrane war ja schon völlig abgelöst vom Korb. Also raus damit. Im Keller fand ich eine passende Ersatzmembrane. Also ging es erst mal daran, den Lautsprecherkorb zu entrosten. Der Rost war schon recht fortgeschritten.
Achtung: Was ich hier beschreibe, ist sehr gefährlich. Man muss schon sehr vorsichtig sein und Schutzmaßnahmen treffen.
Ich entferne solchen Rost, wenn es denn die Umgebung des Rostteiles zuläßt, mit Salzsäure. Der Lautsprecher kommt in eine Wanne in der etwas Salzsäure ist. Nun wird mit einem Pinsel immer wieder der Rost bestrichen. Der löst sich dann sehr gut. Aber Vorsicht, die Feldspule darf nichts von dem Zeug ab bekommen.
Danach wird der Lautsprecherkorb vorsichtig mit klarem Wasser abgespült. Anschließend habe ich vorsichtig mit einem Schleifpad nach gearbeitet. Keine Stahlwolle verwenden! Die Fäden könnten in den Luftspalt für die Erregerspule gelangen. Leider läßt sich die Telefunken-Konstruktion nicht weiter zerlegen.
Ist der Korb gut vorbereitet, kann man die Feldspule abkleben, den Luftspalt verschließen und mit Silberspray den Lautsprecherkorb neu lackieren. Während der Trocknung hatte ich dann die Erregerspule von der defekten Membrane getrennt. Den Teil der Defektmembrane, an dem die beiden dünnen Drähtchen fixiert waren, habe ich einfach an der Spule gelassen.
Nach der Trocknung des Lackes habe ich die Erregerspule in den Lautsprecherkorb gebracht. Das Schwierige kam jetzt. Die Erregerspule muss nun sehr genau mit der Membrane verbunden werden. Es darf nicht irgendeine mechanische Spannung entstehen, sonst läßt sich die Erregerspule nicht sauber einstellen. Ein Schrapeln wäre das Resultat. Auch darf man nie eine Erregerspule "frei nach Schnauze" auf eine Membrane kleben. Man kann noch so genau arbeiten. Das wird nie gerade. Ich habe den oberen Teil des Lautsprecherkorbes mit Pattex bestrichen und den oberen Rand der Erregerspule mit Holzleim bestrichen. Hier muss man sehr vorsichtig arbeiten. Kommt Holzleim, der ausquillt in den Luftspalt, dann wird ein weiteres Arbeiten schwierig.
Wichtig ist, den oberen Rand der Membrane gleichmäßig mit den Fingern abzufahren, damit auch alles verklebt wird. Pattex trocknet schneller als Holzleim. Damit der Holzleim gut abbindet lege ich vorsichtig in das Innere der Membrane die Lötzinnrolle. Die wird aufrecht hinein gestellt. So wird die Membrane gleichmäßig mit der Erregerspule in Verbindung gebracht.
Nach einigen Stunden habe ich dann die Membrane bewegt. Die Erregerspule schwingt völlig frei im Elektromagneten. Ein späterer Probelauf am Radio zeigte keinerlei Störungen. Fazit - wieder einen wertvollen Lautsprecher gerettet.
Hier der Lautsprecher wie ich ihn erhalten habe
Diese Membrane wollte ich verbauen. Nicht nur der Durchmesser, auch die Tiefe muss stimmen.
Der Korb vorne und hinten dicker Rost
Ergebnis nach der Behandlung mit Salzsäure
Nach der Lackierung
Die Membrane im eingebauten Zustand
Der Lautsprecher von hinten
ja da hatte ich mich zu früh gefreut. In den Kleinanzeigen von ebay wurde ein absolut schrottiges Radio angeboten. Es war zerlegt und so wanderte es wohl über sehr viele Jahre auf den Dachboden eines Hauses. Es wurde jetzt bei Renovierungsarbeiten gefunden. Man sah sofort, im Grund genommen war das alles Schrott. Trotzdem waren auf dem Chassis Teile verbaut, die ich für eine Radioüberholung gut gebrauchen konnte. Objekt meiner Begierde war aber der Feldspulenlautsprecher. Genau diesen brauchte ich und freute mich, dass ich ihn endlich gefunden hatte.
Die Ernüchterung folgte, als mir der Verkäufer ein Bild vom Lautsprecher von vorne zeigte. Ich wurde gefragt, ob ich nicht lieber vom Kauf zurücktreten möchte. Nein, ich wollte unbedingt die Teile haben.
Als ich alles bekam, entstanden in mir doch Zweifel, ob der Lautsprecher noch rettbar ist. Mit dieser Membrane wohl eher nicht. Die hatte irgendein Ungeziefer angefressen (Mäuse?). Eine Messung der Feldspule ergab aber, dass diese noch Durchgang hat. Also doch kein Schrott.
Die Membrane war ja schon völlig abgelöst vom Korb. Also raus damit. Im Keller fand ich eine passende Ersatzmembrane. Also ging es erst mal daran, den Lautsprecherkorb zu entrosten. Der Rost war schon recht fortgeschritten.
Achtung: Was ich hier beschreibe, ist sehr gefährlich. Man muss schon sehr vorsichtig sein und Schutzmaßnahmen treffen.
Ich entferne solchen Rost, wenn es denn die Umgebung des Rostteiles zuläßt, mit Salzsäure. Der Lautsprecher kommt in eine Wanne in der etwas Salzsäure ist. Nun wird mit einem Pinsel immer wieder der Rost bestrichen. Der löst sich dann sehr gut. Aber Vorsicht, die Feldspule darf nichts von dem Zeug ab bekommen.
Danach wird der Lautsprecherkorb vorsichtig mit klarem Wasser abgespült. Anschließend habe ich vorsichtig mit einem Schleifpad nach gearbeitet. Keine Stahlwolle verwenden! Die Fäden könnten in den Luftspalt für die Erregerspule gelangen. Leider läßt sich die Telefunken-Konstruktion nicht weiter zerlegen.
Ist der Korb gut vorbereitet, kann man die Feldspule abkleben, den Luftspalt verschließen und mit Silberspray den Lautsprecherkorb neu lackieren. Während der Trocknung hatte ich dann die Erregerspule von der defekten Membrane getrennt. Den Teil der Defektmembrane, an dem die beiden dünnen Drähtchen fixiert waren, habe ich einfach an der Spule gelassen.
Nach der Trocknung des Lackes habe ich die Erregerspule in den Lautsprecherkorb gebracht. Das Schwierige kam jetzt. Die Erregerspule muss nun sehr genau mit der Membrane verbunden werden. Es darf nicht irgendeine mechanische Spannung entstehen, sonst läßt sich die Erregerspule nicht sauber einstellen. Ein Schrapeln wäre das Resultat. Auch darf man nie eine Erregerspule "frei nach Schnauze" auf eine Membrane kleben. Man kann noch so genau arbeiten. Das wird nie gerade. Ich habe den oberen Teil des Lautsprecherkorbes mit Pattex bestrichen und den oberen Rand der Erregerspule mit Holzleim bestrichen. Hier muss man sehr vorsichtig arbeiten. Kommt Holzleim, der ausquillt in den Luftspalt, dann wird ein weiteres Arbeiten schwierig.
Wichtig ist, den oberen Rand der Membrane gleichmäßig mit den Fingern abzufahren, damit auch alles verklebt wird. Pattex trocknet schneller als Holzleim. Damit der Holzleim gut abbindet lege ich vorsichtig in das Innere der Membrane die Lötzinnrolle. Die wird aufrecht hinein gestellt. So wird die Membrane gleichmäßig mit der Erregerspule in Verbindung gebracht.
Nach einigen Stunden habe ich dann die Membrane bewegt. Die Erregerspule schwingt völlig frei im Elektromagneten. Ein späterer Probelauf am Radio zeigte keinerlei Störungen. Fazit - wieder einen wertvollen Lautsprecher gerettet.
Hier der Lautsprecher wie ich ihn erhalten habe
Diese Membrane wollte ich verbauen. Nicht nur der Durchmesser, auch die Tiefe muss stimmen.
Der Korb vorne und hinten dicker Rost
Ergebnis nach der Behandlung mit Salzsäure
Nach der Lackierung
Die Membrane im eingebauten Zustand
Der Lautsprecher von hinten
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.