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GRUNDIG Type 97a schlechter Empfang
#1
Hallo liebe Röhrenradiobastler. 

Ich bin neu in diesem Forum. Ich habe ein GRUNDIG Type 97a Radio von meiner Schwiegermutter geschenkt bekommen. Natürlich ist mir klar, dass es nicht mehr viel zu hören gibt, da außer UKW alles abgeschaltet wurde, aber ich würde das Radio gerne wieder vollständig reparieren oder reparieren lassen. 

Nun zum Zustand. Es funktioniert eigentlich noch recht gut. Die Beleuchtung ist intakt und es gehen Bayern 1 und 2 und ein paar undefinierte Sender rein. Leider hab ich keinen Sender sauber. Das magische Auge ist immer mindestens 1,5 cm auseinander. Siehe Foto.

Ich hab alle Röhren einmal gezogen und die Sockel mit Kontaktspray eingesprüht. Auch das drehbare Frequenzdingens mit den vielen Blechplatten hab ich eingesprüht. Jetzt ist es ein bisschen besser geworden. Der Empfang ist aber noch immer mau. Was kann man denn da machen? Oder hat jemand Ahnung so dass er es mir reparieren könnte. Bin in solchen Dingen nicht so gut. Wenn also jemand weiß wie man das Ding wieder flott bekommen könnte und er könnte es reparieren wäre das super. Oder es geht ganz einfach und jemand hat eine Anleitung mit den passenden ETs.

   

Herzlichen Dank

Klaus
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#2
Hallo Klaus,

als allererstes: Stecker aus der Steckdose und der Versuchung, das Gerät einzuschalten widerstehen!

Es steht zu befürchten, dass in dem Gerät noch papierisolierte Kondensatoren verbaut sind, welche ihre Isolationseigenschaften im Laufe der Jahrzehnte mehr oder weniger (aber meist mehr!) verloren haben.
Diese gefährden dann außer der Endröhre noch lebenswichtige Bauteile wie den Ausgangsübertrager und/oder den Netztrafo.

Als zweites könntest Du uns Deinen ungefähren Wohnort mitteilen, es findet sich bestimmt ein Forumsmitglied in Deiner Nähe, welches Dir behilflich ist.

Eine Reparatur in einem Fachbetrieb, falls es bei Dir in der Gegend überhaupt noch einen gibt, der sich mit Röhrengeräten auskennt, wird sehr teuer!
So eine grundlegende Reparatur ist nicht eben mal in 10 Minuten erledigt, vor allem dann nicht, wenn ein Nachgleichen der Empfängerstufen erforderlich wird.

Aber keine Angst, die zu tauschenden Kondensatoren sind nicht teuer, das sind gewissermaßen Cent-Artikel.
Da das Gerät einen Standardröhrensatz hat, gibt es hier auch keine Beschaffungsprobleme, wobei aber Röhren nach meiner Erfahrung ein sehr zähes Leben haben.
Ich habe in meinem Bestand Geräte, welche noch mit dem originalen Röhrensatz laufen.


Viele Grüße

Martin
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#3
Servus

Scheinbar kommst du aus der Nähe Landshut. Ich komme aus dem Kreis Altötting.
Habe jetzt zwar kein großes Fachwissen aber wenn du sagst du bekommst Sender rein ist die halbe Schlacht schon fast gewonnen.
Also einen "Kondensatorenkur" ist dringend anzuraten.
Mit jedem Kondensator und Elektrolytkondensator der gewechselt wird sollte die Leistung besser werden.
Gerne helfe ich dir soweit ich kann.
Auch mir wurde hier schon sehr oft geholfen.
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#4
Hallo Klaus,
erst mal herzlich Willkommen hier. 
Bei dem Gerät ist aber noch gut was zu tun. Dir wird hier sicherlich gerne geholfen.
LG aus Schwerin, Holger
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#5
Herzlichen Dank für die nette Begrüßung und die tollen Tipps. 

Wir wohnen in Niederaichbach.  Das ist im Raum Landshut in Niederbayern, zwischen Landshut und Dingolfing. 

Gerne würde ich ein paar Euronen in das Radio stecken um es wieder flott zu bekommen. Dazu bitte ich um Kontakt und um eine Anleitung sofern es sowas gibt. Gerne könnt ihr mich hier auf dem Forum anschreiben. Welche Kondensatoren müssen denn getauscht werden? Muss noch was anderes raus? Ich bin fest entschlossen das Radio wieder in guten Zustand zurück zu bekommen. 

Sofern notwendig, könnte ich auch noch ein paar Fotos machen falls es hilft.

Herzlichen Dank nochmal für die Hilfe.

Liebe Grüße aus Niederbayern
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#6
Direkt eine Anleitung ist schwierig.
Also laut RMG sind da einige Papierwickelkondensatoren drin.
Die gehören dringends getauscht.

Wie gut kannst du mit dem Lötkolpen umgehen?
Wie gut kommst du mit Schaltplänen zurecht?
Hast Messgeräte und kannst mit denen Umgehen?

Wenn du es dir zutraust können wir Stück für Stück ein Bauteil nach dem anderen wechseln unter der Anleitung des Forum.

Vielleicht bist du ja auch mal in der Nähe von Töging dann können wir gemeinsam schauen.

   

Das wären mal so paar übliche Verdächtige die raus müssen.
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#7
Hallo zusammen.

Beim Wort Kontaktspray werden wohl bei Vielen hier die Alarmglockeln bimmeln. Gerade bei den Röhrenfassungen kann das sehr viel Ärger machen, wenn z.B. Kontakt 60 benutzt wurde. WD40 ist übrigens auch ungeeignet (machne denken da anders).

Beim Austausch der Kondensatoren ist darauf zu achten, diese möglichst in der gleichen Lage wie die Originalen zu verbauen. Besonders zu beachten sind diesbezüglich die Kondensatoren am Lautstärke/Klangsteller und der Koppelkondensator zwischen Lautstärkepoti und Gitter der Triode ECL86. Letzterer ist ab Werk ein geschirmter Kondensator. Sowas gibt es neu nicht mehr, was aber kein Problem ist - einfach ein paar Windungen Draht um den neuen Kondensator wicklen (natürlich so, dass diese nicht auf die Anschlüsse des Kondensators verrutschen können) und diese Drahtwindungen dann am nächstgelegenen Massepunkt anlöten.
Warum weiß ich das? Nicht etwa weil ich so schlau wäre, sondern weil ich gerade ein fast baugleiches Grundig in Arbeit habe, dessen Endstufe bei hoch eingestelltem Lautstärkeregler zu schwingen (pfeifen) begann und auch brummte. Mein Vorgänger hatte den geschirmten Kondensator durch einen Ungeschirmten ersetzt und etwas ungünstig platziert.

Alles in Allem lassen sich diese Grundig 3-Röhrer aber gut reparieren. Ärger könnte evtl. die ECL86 machen, aber das kann man ja beim Langzeittest feststellen.
Im Gegensatz zu meinem 87a hat Dein 97a glücklicherweise einen Netztrafo, der galvanisch getrennt aufgebaut ist.

Viel Erfolg bei der Auffrischung Smile
Smiley47
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#8
Hallo Daniel,

nach meinen Recherchen gehört das 97A nicht zu den Sparversionen mit den drei Röhren. Der 97A ist ein vollwertiges Gerät mit dem üblichen Standard Röhrensatz plus MA. So ist an diesem Gerät auch eine Reparatur sehr erfolgversprechend und zu empfehlen.
 
So wie du bei K60 Anwendungen bei kritischen Teilen und ähnlichem eine Gänsehaut bekommst, ist es bei mir das Wort "Kondensatorkur". Wenn ich dies lese habe ich schon keinen 'Bock' mehr mich in das Geschehen einzublenden...

Dein 87A ist ein Beispiel dafür, was man mit geringem Aufwand erreichen kann, wobei natürlich wegen der ausgeklügelten Schaltungstechnik gehäuft Probleme  auftreten können - besonders die Schaltkontakte im AM-FM-Mischteil führen dabei oft zu Schwierigkeiten. Und dies in hohem Maße wenn sie mit ungeeigneten Kontaktreinigern (siehe oben) behandelt wurden.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#9
Hallo

Herzlichen Dank für die sehr guten Tipps.

Ich hab nun mal die Seriennummer abgelesen. Diese lautet: 1062911432. Viele Kondensatoren die recht einfach sind oder mit Papier umwickelt aussehen hab ich allerdings nicht gefunden. Höchstens drei oder vier Stück. Was mir aufgefallen ist, ist das ziemlich blinde Birndl. Es ist ein OSRAM mit 7Volt und 0,3 Ampere. Kann mir jemand sowas verkaufen? Im W-S-V Shop hab ich welche gefunden. Aber gleich 10 Stück! Soviel benötige ich ja nicht. Nur eins oder zwei. Wenn also jemand eins oder zwei übrig hat würde ich die gerne kaufen. Und dann bitte noch einen Tipp wo das Birndl hin gehört. Es hängt nämlich ganz unplatziert irgendwo innen rum.

Herzlichen Dank

Klaus
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#10
Hallo ATOR

Ich muss mir das noch etwas überlegen, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass wir das mal gemeinsam machen. Aber wie bereits geschrieben. All zu viele alte Kondensatoren hat das Radio gar nicht drin. Wie lange würde es denn dauern, die schlimmsten oder wichtigsten Kondensatoren zu tauschen und was würde das kosten?

MfG

Klaus
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#11
Hallo Klaus,

das Schaltbild und weitere Infos zu deinem Gerät findest du hier: Grundig_97A.pdf (nvhrbiblio.nl)

Eigentlich beinhaltet es nur wenig wirklich 'kriminelle' Kondensatoren. Ich habe die zügig zu wechselnden Exemplare im folgenden SB-Ausschnitt rot eingekreist, wobei der Koppelkondensator zur Endröhre mit den !! höchste Priorität hat.

.jpg   Grundig 97A NF-net.jpg (Größe: 130,88 KB / Downloads: 244)
Nun hängt es von den bereits von Marco gestellten (Kern)-Fragen ab wie weit du die Instandsetzung selbst wirst handhaben können:
Wie gut kannst du mit dem Lötkolben umgehen?
Inwieweit kommst du mit Schaltplänen zurecht?
Welche Messgeräte hast du und kannst du mit denen umgehen?

Vor allem wäre es sinnvoll, wenn du ein paar aussagekräftige Bilder vom Innenleben des Gerätes einstellen würdest. Da könnte sich jeder ein grobes Bild über den Zustand der wichtigsten Bauteile machen und darauf fußende Ratschläge erteilen.

Und hier findest du Musikgerät 97a Radio Grundig Radio-Vertrieb, RVF, Radiowerke (radiomuseum.org) unter 'Nächste Bilder' eine Frontansicht des Chassis aus welcher hervorgeht wo das Skalenlämpchen sein sollte - es ist wohl mit seiner Fassung auf eine 'Nase' am Skalen(Hintergrund)Blech aufgeschoben. Auf den anderen Bildern sind auch einige Kondensatoren zu erkennen, welche ersetzt werden sollten. - Deshalb sind Bilder immer sehr hilfreich, so auch deine wenn es sie dann gibt (gäbe).
Freundliche Grüße, Peter R.
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#12
Hallo

Zu den Fragen von Sagnix:

Sollte ich mir Schulnoten geben müssen in wie weit ich über die notwendigen Kompetenzen verfüge, so würde ich mich nachfolgend benoten.

Lötkolben               Note 3,5
Messgerät              Note 3,0   nur ein einfaches Multimessgerät vorhanden. Kann damit nur mal Gleich- und Wechselstrom messen. Keinen Widerstand und oder Kapazität. 
Schaltplan lesen     Note 3,0

Fotos folgen.

MfG

Klaus
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#13
Hallo

Hier sind die versprochenen Fotos. Also so einen Saustall wie in diesem Radio hab ich noch nie gesehen. Da werde ich gar nix löten.   

MfG

Klaus


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#14
Noch ein paar Fotos.


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#15
Hallo ich heiße Hartmut , komme aus NRW bin 61 Jahre alt und habe bisher immer nur mitgelesen.
Bin bisher nur auf der Transistorebene unterwegs gewesen. An Röhrengeräten besitze ich Graetz Commedia 815 einen VE 38
und ein altes PYE typ R45 Cambridge

So ein Grundig TYP 97At habe ich von einer Bekannten überlassen bekommen. War allerdings schon jemand zugange.
Ich muß Dir Recht geben. Selten einen so unaufgeräumten und chaotischen Aufbau gesehen.

Solltest Du keine Lust mehr haben das Gerät aufzubauen, bzw abgeben möchtes sage mir Bescheid.
Hoffentlich habe ich jetzt in meinem ersten Beitrag nicht gegen irgendwelche Forenregeln verstoßen

Gruß Hartmut
und bleibt bitte alle Gesund
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#16
Hallo Klaus,

mit deinem Notenschnitt 'drei' hast du doch eine recht gute Einstiegsbasis. Mit dem Löten sollten wir aber noch etwas Üben, das ist bei den handverdrahteten Geräten schon wichtig. Die Bilder offenbaren ein recht gutes Bild. Unten gibt es einen Kondensator der besonders übel aussieht. Oben sieht man hinter dem etwas großen, roten Widerstand zwei Kandidaten, welche in Rente gehen sollten. - Wie es aussieht wurden auf der Chassis-Unterseite bereits einige Kondensatoren ersetzt.

Vielleicht solltest du zunächst einmal versuchen den Endröhren Koppelkondensator, C6 (4,7nF), mit den beiden Ausrufezeichen zu finden. Eigentlich sollte er, ausgehend vom Steuergitter (pin2) der EL84, recht gut zu orten sein. 

Nachtrag: Ich denke ihn bereits entdeckt zu haben, er hat sich ganz gut versteckt. Aber bitte versuche ihn Zwecks Übung zunächst selbst zu finden, bevor wir das Puzzle auflösen. 

Noch'n Nachtrag: Es ist einer der EROII Baureihe und sollte ersetzt werden, man könnte diese Maßnahme durch eine Gleich-Spannungsmessung am pin2 der EL84 verifizieren - sie sollte null Volt betragen.

Die Verdrahtung sieht auf den ersten Blick schon etwas chaotisch aus. Das ist bei Röhrengeräten aber so üblich, besonders wenn technisch ausgewachsene Exemplare in kleinen Gehäusen wohnen müssen.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#17
Hallo Klaus,

ich kann mich da nur den Worten von Peter anschließen, das war eben die seinerzeit übliche Verdrahtungstechnik, gedruckte Schaltungen wurden hier seinerzeit noch nicht verwendet.

Wobei ich da, vom Aufbau her, schon schlimmeres gesehen und auch bearbeitet habe.


Viele Grüße

Martin
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#18
Das soll "chaotisch" sein???

DAS IST CHAOTISCH!

Smiley34
Gruß,
Uli
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#19
Mann, Uli da hast du ja ein wirklich krasses Beispiel gefunden. Ich denke dieses ist nur schwer zu überbieten. Vor ca. 20 Jahren ist ein solches  Exemplar bei mir zwecks Reparatur vorstellig geworden. Ich erinnere mich immer noch mit einem leichten Gruseln daran.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#20
Nun sind wir zwar etwas Off Topic, aber trotzdem möchte ich mein damals gemachtes Foto eben kurz vorstellen. Damals gab es noch keine Digi-Kamera und es ist nicht 20, sondern eher >30 Jahre her - wie doch die Zeit vergeht! Obgleich des chaotischen Erscheinungsbildes kann man in der Kiste einen systematischen Signalverlauf erkennen, so dass es damals auch ohne SB möglich war die Fehler zu lokalisieren. Ich hatte mir dazu auch ein Teilschaltbild erstellt. Das Hauptproblem bestand darin das Gerät einigermassen auf Leistung zu trimmen; dazu musste man schon ein wenig in die Trick-Kiste greifen...
   
Dafür, dass das Foto von einem antiken, leicht verblichenen, Papierbild eingescannt wurde ist es doch recht aussagekräftig. Ist doch Toll, welche Möglichkeiten uns heute verfügbar sind. 
Sorry, für das Abdriften vom eigentlichen Thema. Aber manchmal hat man das Bedürfnis einfach etwas aus dem wirklichen Leben, als man noch richtig fit war, loszuwerden.
Smiley26
Freundliche Grüße, Peter R.
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