18.04.2021, 17:01
Hallo zusammen,
bin eher zufällig zu einem Philips Saturn 563 gekommen (konnte wieder mal nicht nein sagen)
.
Hier ein kurzer Reparaturbericht dazu.
Anlieferungszustand wie erwartet sehr staubig aber anscheinend nicht verbastelt.
Nach der Entstaubung folgte die übliche Kondensator-Kur.
.
Bin dabei auf einer Kondensator 0,5µF/500Vgestoßen, den ich so groß noch nicht gesehen hatte, gewechselt habe ich ihn auch.
Weiterhin fiel auf, das der 150Ohm-Widerstand vom Netzteil schon mal gewechselt wurde und ein zusätzlicher 50µF-Elko eingebaut war,
leider an der falschen Stelle als Ladeelko hinter der EZ81. Den habe ich gewechselt und als zusätzlichen Siebelko hinter dem 150Ohm-Widerstand eingebaut.
Den Becher-Elko vom Netzteil (3x50µF) konnte ich noch verwenden.
Danach sah das Ganze schon deutlich besser aus.
Es folgte der Funktionstest und die große Ernüchterung.
Das Radio spielte zwar, aber störungs- und verzerrungsfrei frei nur in einem kleinen Bereich mit sehr geringer Lautstärke und einem weiteren kleinen
Bereich bei deutlich erhöhter Lautstärke (noch über Zimmerlautstärke). In einem großen Bereich war die Wiedergabe aber verzerrt, es klang eher wie übersteuert.
Der Fehler war gleichermaßen auf UKW und auf dem TA-Eingang vorhanden.
Jetzt begann die Fehlersuche. Dabei fiel auf, das es zwei verschiedene Versionen vom Schaltplan gibt. Interessanterweise war die neuere Version schon verbaut,
im Boden eingeklebt war aber die ältere Version des Schaltplans. Die Unterschiede sind eher gering, meist Kondensatoren/Widerstände am Klangregister.
Die Überprüfung aller gewechselten Kondensatoren brachte keinen Wechselfehler zu Tage. Die nachgemessenen Spannungen am Netzteil und an den EL86 lagen
auch im Soll. Ein Wechsel aller NF-Röhren brachte genau so nichts wie der Wechsel der Klangregister-Kondensatoren auf die alte Version.
Nun stand das Lautstärke-Poti bei mir im Fokus. Da ich noch ein baugleiches hatte, habe ich das auch gewechselt. Leider blieb der Fehler unverändert.
Nun hingen die Wolken bei mir recht tief.
Es folgte die sicherlich nicht fachmännische Suche bei laufendem Radio mit verzerrter Wiedergabe, in der Hoffnung auf einen Wackelkontakt/kalte Lötstelle zu stoßen.
Und siehe da, nachdem ich Position des C100 (22nF) durch biegen leicht änderte, war die Wiedergabe bei der eingestellten Lautstärke plötzlich unverzerrt und klar.
Dies war ein geschirmter Kondensator den ich auch gewechselt hatte, dabei hatte ich ihn durch einen nicht geschirmten ersetzt.
Das hatte ich zuvor schon so bei einem Nordmende Tannhäuser und Othello gemacht, beide Male ohne Probleme. Aber irgendwann ist es immer das erste Mal.
Ich entfernte den C100 von der Lötleiste unterhalb des Chassis und baute ihn direkt am Poti ein, welches ja "eingehaust" ist.
Die Hoffnung war, ihn damit nicht einwickeln zu müssen.
Funktionstest..., keine Verzerrung mehr über den gesamten Lautstärkebereich.
Es folgte die Fleißarbeit am Gehäuse.
Ende gut, alles gut und wieder dazugelernt.
Der Klang des Saturn 563 ist aus meiner Sicht auch bei größeren Lautstärken echt gut und klar (der Fleck im Schallwandstoff beeinflusst den Klang glücklicherweise nicht).
Besonderen Dank an dieser Stelle an Michael, der mir telefonisch geholfen hat und mich dabei moralisch immer wieder aufgebaut hat.
Gruß Wolfgang
bin eher zufällig zu einem Philips Saturn 563 gekommen (konnte wieder mal nicht nein sagen)
.Hier ein kurzer Reparaturbericht dazu.
Anlieferungszustand wie erwartet sehr staubig aber anscheinend nicht verbastelt.
Nach der Entstaubung folgte die übliche Kondensator-Kur.
Bin dabei auf einer Kondensator 0,5µF/500Vgestoßen, den ich so groß noch nicht gesehen hatte, gewechselt habe ich ihn auch.
Weiterhin fiel auf, das der 150Ohm-Widerstand vom Netzteil schon mal gewechselt wurde und ein zusätzlicher 50µF-Elko eingebaut war,
leider an der falschen Stelle als Ladeelko hinter der EZ81. Den habe ich gewechselt und als zusätzlichen Siebelko hinter dem 150Ohm-Widerstand eingebaut.
Den Becher-Elko vom Netzteil (3x50µF) konnte ich noch verwenden.
Danach sah das Ganze schon deutlich besser aus.
Es folgte der Funktionstest und die große Ernüchterung.
Das Radio spielte zwar, aber störungs- und verzerrungsfrei frei nur in einem kleinen Bereich mit sehr geringer Lautstärke und einem weiteren kleinen
Bereich bei deutlich erhöhter Lautstärke (noch über Zimmerlautstärke). In einem großen Bereich war die Wiedergabe aber verzerrt, es klang eher wie übersteuert.
Der Fehler war gleichermaßen auf UKW und auf dem TA-Eingang vorhanden.
Jetzt begann die Fehlersuche. Dabei fiel auf, das es zwei verschiedene Versionen vom Schaltplan gibt. Interessanterweise war die neuere Version schon verbaut,
im Boden eingeklebt war aber die ältere Version des Schaltplans. Die Unterschiede sind eher gering, meist Kondensatoren/Widerstände am Klangregister.
Die Überprüfung aller gewechselten Kondensatoren brachte keinen Wechselfehler zu Tage. Die nachgemessenen Spannungen am Netzteil und an den EL86 lagen
auch im Soll. Ein Wechsel aller NF-Röhren brachte genau so nichts wie der Wechsel der Klangregister-Kondensatoren auf die alte Version.
Nun stand das Lautstärke-Poti bei mir im Fokus. Da ich noch ein baugleiches hatte, habe ich das auch gewechselt. Leider blieb der Fehler unverändert.
Nun hingen die Wolken bei mir recht tief.
Es folgte die sicherlich nicht fachmännische Suche bei laufendem Radio mit verzerrter Wiedergabe, in der Hoffnung auf einen Wackelkontakt/kalte Lötstelle zu stoßen.
Und siehe da, nachdem ich Position des C100 (22nF) durch biegen leicht änderte, war die Wiedergabe bei der eingestellten Lautstärke plötzlich unverzerrt und klar.
Dies war ein geschirmter Kondensator den ich auch gewechselt hatte, dabei hatte ich ihn durch einen nicht geschirmten ersetzt.
Das hatte ich zuvor schon so bei einem Nordmende Tannhäuser und Othello gemacht, beide Male ohne Probleme. Aber irgendwann ist es immer das erste Mal.
Ich entfernte den C100 von der Lötleiste unterhalb des Chassis und baute ihn direkt am Poti ein, welches ja "eingehaust" ist.
Die Hoffnung war, ihn damit nicht einwickeln zu müssen.
Funktionstest..., keine Verzerrung mehr über den gesamten Lautstärkebereich.
Es folgte die Fleißarbeit am Gehäuse.
Ende gut, alles gut und wieder dazugelernt.
Der Klang des Saturn 563 ist aus meiner Sicht auch bei größeren Lautstärken echt gut und klar (der Fleck im Schallwandstoff beeinflusst den Klang glücklicherweise nicht).
Besonderen Dank an dieser Stelle an Michael, der mir telefonisch geholfen hat und mich dabei moralisch immer wieder aufgebaut hat.
Gruß Wolfgang