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Bei einem Batteriekasten (vermutlich Bakelit, spröder schwarzer Kunststoff)
ist an einer Ecke ein 15 x 20 mm großes Stück (leider mit Ecke) herausgebrochen und fehlt.
Wie kann man diese Fehlstelle ersetzen/ausbessern ?
Ich könnte mir z.B. einen schwarzen, knetbaren Kunstoff vorstellen, mit dem man die fehlende Ecke modellieren kann. Gibt es so etwas ?
Aber, ich möchte nicht Euren Tipps vorgreifen.
Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
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von Fallersleben
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Hallo Wilhelm,
ich würde erst mal an einer guten Ecke einen Gipsabdruck machen. Knete soll auch gehen. Die Formen dann innen und außen an der defekten Stelle fixieren.
Dann mit eigefärbten zwei Komponenten Kleber ausgießen. Als Kleber macht sich UHU Endfest 300 recht gut. Ich habe auch schon mal was schwarzes getestet und zwar Plast Bond von der Fa. PETEC Verbindungstechnik GmbH .
www.petec.de. Die Art.Nr. 98325. Viel Spaß beim probieren.
Gruß Detlef
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Das klingt grundsätzlich genau richtig.
Wegen färben: Andreas hat diebezüglich schon etliche Experimente gemacht. Ich habe den/die entsprechenden Thread(s) gesucht aber nicht gefunden. Da wirst Du aber sicher noch ein paar Tips bekommen
Gruß,
Uli
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Hallo Wilhelm,
ja, wie Uli schon schreibt. Ich habe viel mit dem Färben von Giesharz, Farben etc. mit Erfolg ausprobiert. Da bei mir auch hin und wieder Bakelitgehäuse auszubessern sind, habe ich auch viel mit dem Mischen der Farben versucht. Heute bekomme ich auch seltene Bakelitfarben hin. Zu Deiner Sache. Müßt Du die Reparaturmasse färben, würde ich "Mixol" empfehlen. Das ist Farbkonzentrag 1 Tropfen genügt meist. Farbe ist nicht so gut, weil sie sich, je nach Beschaffenheit nicht mischen läßt. Ich mach das übrigens auch so. Man nimmt von einer heilen Seite einen Gipsabdruck. Legt dann das beschädigte Teil in die Form. Schmiert mit Masse die Beschädigung aus. Durch die Form wird das schön glatt und trocknen lassen - fertig.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Von Delo gibts ein 2k-Epoxy, der ist dunkelgrau, hält alles bombenfest. Automix 1895 heisst der, da ist Uhu Endfest eher Spielzeug. Allerdings ein Industriekleber, ob es diesen auch für Privatanwender gibt, müsste man telefonisch mit denen abklären. Sauteuer isser auch, aber der hält. Ob man den farblich anpassen kann? Evtl. mit Pigmenten beim Anmischen? Noch nicht probiert!
Viele Grüße
Philipp
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Hallo Kollegen,
da hat Wilhelm ein interessantes Thema (wieder-) angestoßen.
Ich habe nicht so viel Erfahrung wie Andreas, habe aber mal ein an der Seite hinten ausgebrochenes DKE-Gehäuse repariert - nicht in der Biegung sondern glücklicherweise an der geraden Strecke.
Aber es wurde nicht so besonders. Hier ist die Geschichte:
Jemand hatte mir geraten, einfach ein Stück schwarzes Schrottbakelit zu feilen und das enstandene Pulver mit UHU Endfest 300 zu verrühren. Überraschung: das Schrottbakelit sah schwarz aus, das Pulver: BRAUN. Ich habe gefeilt wie ein Blöder, bis ich mal genug Pulver beisammen hatte, um das UHU Plus einzufärben. Die gute Nachricht: Das Gemisch sah dann auch wieder ziemlich dunklel aus.
Also gut: Auf Innen- und Außenseite des Gehäuses an der beschädigten Stelle je einen Streifen breites selbsklebendes Alu-Band geklebt und die Höhlung mit meiner Mischung ausgegossen. Nach 24 Stunden das Akuband abgezogen. Mist. Die Oberfläche war bläselig. Lauter kleine Bläschen. Na klar, das Pulver musste ja unters UHU-Plus gerührt und die beiden Komponenten natürlich gut durchmischt werden. Da rührt man eine Weile und dabei fröhlich die Luft ins Gemisch. Danach habe ich mich nicht mehr daran gewagt.
Da das bei meinem Beispiel eine nicht sofort sichtbare Stelle war, ist's ja nicht so tragisch. Aber so geht's jedenfalls nicht so gut.
Noch etwas habe ich bei dieser Gelegenheit gelernt: Ich wollte die ausgegossene Stelle durch Überschleifen etwas an die Umgebung anpassen. Ja, ja, denkste. Die Oberfläche von Bakelit ist eine angeschmolzene Oberfläche- daher ist sie so schön glatt. Schleift man zu viel, dringt man in eine Zone vor, wo das Bakelit nur "angesintert" ist. Es wir körnig-porig. Ich weiß nicht mehr so genau, was ich alles angestellt habe, um das zu kaschieren. Es war jedenfalls eine Höllenarbeit. Also Vorsicht beim Schleifen. Besser ist es auf jeden Fall, wenn man gleich sauber arbeitet, so wie Andeas schreibt, als sich hinterher abzumühen.
Wie man die Geschichte mit den Luftbläschen umgeht, habe ich allerdings bis heute nicht verstanden. Bei dem sehr viskosen UHU Plus, das ich viel für Reparaturen verwende, sehe ich immer Bläschen. Andreas, erleuchte mich bitte.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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Füge grad noch schnell hinzu...
Habe hier einen Vertriebspartner für DE-Süd gefunden. Vielleicht kann der helfen? Der Delo 2k härtet glatt aus, Bläschen sind eher kein Thema, auch beim Mischen/Rühren nicht.
Ausserdem, ich will keine Werbung machen, verdiene nix daran, sondern eher einen Tip geben. Wenn der Link unerwünscht ist, dann bitte löschen.
http://www.csc-sued.de/3-Industrie-klebs...-DELO.html
Viele Grüße
Philipp
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Mensch Philipp,
das ist ein guter Tipp so was wird benötigt und hat nichts mit Werbung zu tun.
Danke für den Link.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.
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vielen Dank für die zahlreichen wertvollen Tipps und Links. Damit kann ich probieren und Erfahrung sammeln. Über weitere Tipps würde ich mich freuen.
Hat z.B. mal jemand probiert, eine ausgebesserte Stelle zu lackieren? Oder lässt sich das mit den Grundgedanken der Restauration nicht vereinbaren?
Sowie ich "etwas Luft habe", werde ich einige Versuche machen und natürlich auch darüber berichten.
Gruß
Wilhelm
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von Fallersleben
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(09.07.2014, 17:10)Wilhelm schrieb: Oder lässt sich das mit den Grundgedanken der Restauration nicht vereinbaren?
Also wenn ICH ein zerbröseltes Gerät rette, dann lass ich mir GERN Tips geben, aber garantiert nicht vorschreiben, wie ich das machen muss!
Das Ergebnis muss DIR gefallen - Punkt.
Gruß,
Uli
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Na ja, es könnte ja sein, daß nur die Verwendung von möglichst originalgetreuen Materialien als ordentliche Restaurierung angesehen werden. Natürlich ist das erste Ziel, das Gerät "zu retten". Aber das kann auch seine Grenzen haben.
Wenn z.B. alte Widerstände, Kondensatoren oder Transistoren dement oder tot sind, ist es zwar rel. einfach, diese durch jetzt gebräuchliche Typen zu ersetzen, aber es sieht nicht mehr nach einer guten Restauration aus.
Ich bin noch zu neu in diesem Gebiet, mir sind die Regeln noch nicht so klar.
Gruß
Wilhelm
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Das versuche ich ja eben zu erklären. Es GIBT keine Regeln!
Und wenn mir jemand "Regeln" für's Hobby "aufzwingen" will, dann werde ich extrem grantig.
MEIN Geld, MEIN Radio, MEINE Zeit, MEINE Restauration. Und wenn ICH kunterbunte WIMA-Klötzchen (würg) total hip fände, dann würde ich die verbauen. Selbst wenn ich mein Radio schwarzrotgold oder pink anstreichen würde, würde das niemanden etwas angehen.
Gut, je nach Maß des "Unsinns" müsste ich damit rechnen, daß der eine oder andere sagen würde "Dir hab ich zum letzten Mal geholfen"...
Wenn ich im Auftrag für ein Museum restaurieren würde, dann sähe das natürlich anders aus.
Gruß,
Uli
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Hallo Freunde,
Wilhelm, wie Du Deine Sachen richtest das soll man Dir dann schon überlassen. Ich habe erlebt, dass auf besagte Weise Bakelitgehäuse geflickt wurden. Dann ist es den Leuten ähnlich, wie Harald, ergangen. Was wurde dann gemacht. Das Gehäuse wurde komplett über lackiert.
Harald, übrigens so wie Du das machst, oder gemacht hast, hatte ich das früher auch versucht. Mit einigen Blasen erging es mir leider genauso wie Dir. Es gibt aber auch 2 K-Kleber, der eine längere Abbindezeit hat. Dann hat man genügend Zeit, in der Masse zu stokeln und die Luftblasen zu beseitigen. Ich selbst mache das nur noch mit Giesharz. Ich habe da eine Blechplatte, die fixiere ich unter das Loch von außen. Nun gebe ich gefärbtes Giesharz von innen in die Beschädigung. Damit bin ich am Meisten zufrieden. Ich habe für das Giesharz einige Pigment-Farbtöne. Die lassen sich untereinander mischen. Damit kann ich fast an jede Farbe heran kommen. Ganz wird es nie passen. Klebt man etwas Bakelit in ein Loch, dann ist die Farbe vom Bakelit schon mal anders. Der 2 K-Kleber, wurde eingefärbt, hat noch eine dritte Farbnote. Schau doch mal meinen Bericht zur Preßkohle von NORA an. Dort habe ich ein Stück vom Bakelitgehäuse ergänzen müssen. Und das war eine seltene Farbe.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2014, 01:01 von anton.)
Mit dem Lackieren von reparierten Bakelitgehäuse halte ich es so: Wenn es das gleiche Modell außer in Bakelit natur auch lackiert zu kaufen gab, dann lackiere ich es in der Farbe, in der es auch erhältlich war. Aber auch nur, wenn die Reparatur sehr groß und auffällig war.
Für meine letzte Reparatur habe ich ein >>>KLICK >>>Bakelitharz genommen, welches es bei ebay als Set mit Härter zu kaufen gibt. Ist allerdings recht teuer und daher eher für kleine Reparaturen geeignet. Vom Material her aber, ist es wirklich toll, weil es in der Form eine genauso glatte, glänzende Oberfläche bildet, wie das Original.
Es lohnt aber auf jeden Fall, mit welchem Material auch immer, vorher ein bischen an einem Schrottgehäuse o. ä. zu üben, damit die Reparatur am Original dann auch gut gelingt.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
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(10.07.2014, 00:54)Anton schrieb: Mit dem Lackieren von reparierten Bakelitgehäuse halte ich es so: Wenn es das gleiche Modell außer in Bakelit natur auch lackiert zu kaufen gab, dann lackiere ich es in der Farbe, in der es auch erhältlich war. Aber auch nur, wenn die Reparatur sehr groß und auffällig war.
Für meine letzte Reparatur habe ich ein >>>KLICK >>>Bakelitharz genommen, welches es bei ebay als Set mit Härter zu kaufen gibt. Ist allerdings recht teuer und daher eher für kleine Reparaturen geeignet. Vom Material her aber, ist es wirklich toll, weil es in der Form eine genauso glatte, glänzende Oberfläche bildet, wie das Original.
Es lohnt aber auf jeden Fall, mit welchem Material auch immer, vorher ein bischen an einem Schrottgehäuse o. ä. zu üben, damit die Reparatur am Original dann auch gut gelingt.
Danke für den Tipp. Hast Du auch schon mit Pigmenten die Farbe angeglichen?
Gruß
Wilhelm
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Hallo Wilhelm,
wenn Du mal in der Bucht Pigmente eingibst, erschein da ein Angebot. Das beinhaltet Proben , die man wohl Putzen u. ä zufügen kann. Da habe ich mir seinerzeit gängige Farben betellt. Braun, schwarz, Ocker usw. Hiervon brauchst Du in das Harz, gleich, was Du verwendest nur eine Kleinigkeit einrühren. Das ist auch mischbar. Ich mache damit meine Radioknöpfe und alles.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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(10.07.2014, 12:36)Andreas_P schrieb: Hallo Wilhelm,
wenn Du mal in der Bucht Pigmente eingibst, erschein da ein Angebot. Das beinhaltet Proben , die man wohl Putzen u. ä zufügen kann. Da habe ich mir seinerzeit gängige Farben betellt. Braun, schwarz, Ocker usw. Hiervon brauchst Du in das Harz, gleich, was Du verwendest nur eine Kleinigkeit einrühren. Das ist auch mischbar. Ich mache damit meine Radioknöpfe und alles.
Hallo Andreas,
meinst Du die 100g-Proben für Putze und Beton ?
Gruß
Wilhelm
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Genau, Wilhelm,
damit kannst Du die Masse abtönen. Ich bekomme damit die unterschiedlichsten Tönungen hin. Geht ganz prima. Und ergiebig ist das. Ganz wenig und gut. Weißt Du, das ist wichtig bei 2 K-Massen. Wenn zu viel eines Farbzusatzes genommen wird, dann kann die Verbindung instabil werden.
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Andreas
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(10.07.2014, 18:02)Andreas_P schrieb: Genau, Wilhelm,
damit kannst Du die Masse abtönen. Ich bekomme damit die unterschiedlichsten Tönungen hin. Geht ganz prima. Und ergiebig ist das. Ganz wenig und gut. Weißt Du, das ist wichtig bei 2 K-Massen. Wenn zu viel eines Farbzusatzes genommen wird, dann kann die Verbindung instabil werden.
Danke Andreas, ich werde mir etwas bestellen und es mal ausprobieren
Gruß
Wilhelm
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Hi,
Jogi schlägt den Bau einer Vakuumpumpe zum Entfernen der Bläschen in "Formteile - selbstgegossen" vor.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang
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