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Restauration eines Philips 944-A
#21
Hallo,

mittlerweile ist auch mein "Philips 944A" eingetroffen

und wie kann es anders sein, die besagte Anodendrossel fehlt und wurde durch einen Widerstand ersetzt.

Jetzt würde mich interessieren, wie hoch die Induktivität der originalen Drossel war.

Ach so, ich habe mal nachgemessen,  die Rückkopplungsspule hat 30nH...

Viele Grüße,
Rolf
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#22
Hallo, Rolf,
Mach doch einen Bericht und zeige Bilder. Bin schon gespannt, wie das Chassis aussieht.
Gruß,
Ivan
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#23
Hallo Ivan,

das werde ich bestimmt machen,

habe aber z.Zt. noch ein paar andere Baustellen...

Viele Grüße,
Rolf
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#24
Smile Hallo Rolf,

das ist doch immer dasselbe. Mein Reservechassis vom Gerhard ist mittlerweile hier eingetroffen. Ich habe es zunächst optisch aufbereitet. Jetzt kommt dann auch mein weiterer Bericht. Also, es bleibt spannend.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#25
Hallo Andreas,

ich bin auf Deinen Bericht gespannt, der kann für mich nur hilfreich sein,
da an meinem 944a doch so einiges zu machen ist...

Viele Grüße,
Rolf
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#26
Hallo,


gerne habe ich hier mit gelesen.

Das Audion war für mich in der Lehrzeit lange ein Brief mit sieben Siegeln.

Es hat länger gedauert als einen Superhetempfänger zu verstehen.

Zumal dieses Audion gleich 3 Funktionen können muss.
Den Schwingkreis abstimmen, die HF Gleichrichtung und das damit gewonnene NF-Signal zu verstärken.

Im Reparaturfall habe ich mich strickt an die Kontrolle der Bauelemente gehalten und natürlich die

Röhre zu prüfen bzw. zu erneuern.
 
Damals war der 1 U 11 in die Jahre gekommen und mit der eigens dafür erfundenen
UEL 51 bekam schon einige Runzeln in die Stirn. Smiley63
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

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#27
Hallo Rolf
Müsste das nicht 
30 Mikro Henry sein ?
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#28
...na klar Wolfgang,

das muss natürlich  30µH  heißen!  Thumbs_up

Da habe ich mich wohl vertippt...

Viele Grüße,
Rolf
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#29
...betriebsblind habe ich den Wert nicht als nH sondern als uH gelesen und für mich war die Welt in Ordnung Smile
Gruß,
Ivan
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#30
(18.05.2022, 21:55)navi schrieb: ich den Wert nicht als nH sondern als uH gelesen

...................................... Smiley34 Smiley34 Smiley34 

Viele Grüße
Bernd
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#31
Hallo Freunde,

ja nun soll es konkret weiter gehen mit unserem Philips 944-A. Ich habe das Thema jetzt umbenannt und in die passende Kategorie verschoben. Der Anfang des Thema's besteht also zunächst aus der Problematik des Anodendrossel-Ersatzes. Hier sind von euch sehr wertvolle Beiträge gekommen. Dafür noch mal vielen Dank!

Etwas zum Ursprung des Projektes. Wer das Radiogehäuse gleich sieht, wird sagen, na das kenne ich doch. Vielen von uns ist diese Optik bekannt von unzähligen Radiobausätzen. Oft vom "Franzis-Verlag". So kam es, dass ich im Februar bei ebay auf dieses kleine, bedauernswerte Radio stieß. Meine Frau meinte, ich schenke dir das zum Geburtstag. Naja, als ich sah, was da ankam, sagte ich widerum, da war ich wohl nicht artig. Aber Spaß beiseite. Ihr alle wißt, ich liebe gerade solche Projekte. Holzarbeit kann gerne mit anfallen.

Zum Zustand des Gerätes - katastrophal!!! Das Gehäuse wurde regelrecht gerupft. Da war wohl durch Feuchtigkeit und Befall durch den Holzwurm das Furnier stellenweise lose. Es wurde soweit wie möglich vom Grundholz abgerissen. Danach wurde das Gehäuse mit brauner Farbe angestrichen.

   

   

So kann man das auch machen. Die Wurmlöcher waren natürlich auch noch vorhanden. Nach Abbeizen wurden die Furnierschäden oben auf dem Deckel des Gehäuses und seitlich erst richtig sichtbar. Oben auf dem Deckel befindet sich eine ganz grenzwertige Stelle. Da hob sich bereits das Unterholz. Es war  Substanz durch den Holzwurm dahin.

   

   

Dazu dann mehr.

Natürlich wollte mich die Fa. Hermes auch nicht so davon kommen lassen. Das Gerät besaß immerhin 2 Röhren mit guten Werten. Durch einen Sturz o. Ä. riß der Lautsprecher aus der Fronthalterung. Das Resultat: Die RES964 ist völlig hin. Schade drum!

   

   

   

Ein Blick auf und unter das Chassis baute auch nicht gerade auf. Wie am Anfang dieses Threads berichtet, fiel mir sofort auf, dass die Anodendrossel fehlt. Hier war nur ein 10 Kiloohm-Widerstand verbaut. Die Gleichrichterröhre wurde durch einen Stabgleichrichter ersetzt. Der Drehko zur Lautstärkenregelung war durch eine Schaltung mit einem Poti ersetzt.

Ich hatte das Gerät, weil die Technik hier ja nicht umfangreich ist, provisorisch zum Spielen gebracht. Durch den Anodendrossel-Ersatz wurde nur der Heimsender empfangen. Im Nachbetrieb waren kaum Sender hörbar. Ich habe dann als Drosselersatz einen Ausgangsübertrager einer RES 164 primärseitig verbaut. Ferner hatte ich den 10 Kiloohm-Widerstand belassen. Das Gerät wurde schon erheblich empfindlicher.

Man hat ja Radiofreunde. Der mir viele Jahre bekannte Gerhard (Hier ghe) bot mir an, gegen Portoerstattung ein Reservechassis zu senden. Er besaß das bereits seit Ende der 50 er Jahre. Der Gerhard hatte sich gefreut, dass das Chassis noch mal zu Ehren kommen sollte. Eine Anodendrossel befindet sich auch unter dem Chassis.

Wie es leider so ist, verbaute Philips in den 30 er Jahren sog. Gel.-Kondensatoren. D. h. in den Becherelko's befindet sich ein Gel. Sind die Kondensatoren nicht mehr brauchbar, verflüssigt sich das Zeug. Es entsteht eine korrosive Flüssigkeit. Diese widerum ist in der Lage die Alugehäuse der Elko's langsam zu zersetzen. Hat die Flüssigkeit ihren Weg dann nach außen gefunden, dann kommt das Radiochassis an die Reihe. Schaut euch die Sauerei an.

   

   

   

   

Ich habe jetzt also zunächst mal 2 Baustellen. Das Chassis vom Gerhard muss gereinigt werden und das Gehäuse muss instand gesetzt werden. Von oben wird neu furniert und seitlich gibt es einen Teilersatz.

   

 Bitte seid weiterhin gespannt. Angst oder Bedenken? Nein, nein.

An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich beim Gerhard für das Chassis bedanken.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#32
Achso, noch eine Bitte, laßt Euch nicht durch das Radiochassis im Hintergrund verunsichern.

Ich bearbeite im Moment gerade 2 Patienten.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#33
Gib es zu, Du hast Martina geärgert und das Radio ist die Retourkutsche! Big Grin

Viel Spaß mit dem Gehäuse. Ich hätte das umgehend entsorgt. Aber Du machst das schon...
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#34
Hallo Andreas,

welch eine Herausforderung, aber wer Dich kennt,
weiß, dass Du locker damit fertig wirst.

Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Ich denke, an meinem 944A werde ich wohl erst in ca. 3 Wochen werkeln können.

Viele Grüße,
Rolf
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#35
Autschn! Da hast Du ja wieder eine echte Herausforderung. Martina sorgt schon dafür, dass Du nicht so schnell an Altersträgheit leidest Smiley20 Was wäre das Leben ohne ständige Herausforderungen?

Aber das hier ist schon echt ne Nummer und ich fürchte, es wird nicht bei den Problemen bleiben, die Du schon ausmachen konntest. Wenn alles fertig ist, wird es aber die Mühen belohnen. Viel Erfolg und gut dass das Radio bei Dir gelandet ist! Wink
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#36
(20.05.2022, 09:35)Bastelbube schrieb: Hallo Andreas,

welch eine Herausforderung, aber wer Dich kennt,
weiß, dass Du locker damit fertig wirst.
..

genau so ist es. Eine größere Freude als mit einer grotttigen Ruine kann man dem Andreas gar nicht machen!
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#37
Hallo Andreas,

hier ist der Link zu einer Französischen Seite,
wo eine Reparatur, über mehrere Seiten, sehr ausführlich beschrieben ist:

http://www.cfp-radio.com/restaurations/p...4a-01.html

ganz unten auf der Seite ist der Link zur nächsten...

Viele Grüße,
Rolf
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#38
oh der Franzose fertigt sogar die Drossel selbst an. Andreas, wenn du so ein Drosselgehäuse brauchst dann maile mir die Maße!
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#39
(20.05.2022, 12:52)anton schrieb: Aber das hier ist schon echt ne Nummer und ich fürchte, es wird nicht bei den Problemen bleiben, die Du schon ausmachen konntest. Wenn alles fertig ist, wird es aber die Mühen belohnen. Viel Erfolg und gut dass das Radio bei Dir gelandet ist!  Wink

So schrieb es unser Anton und ich dachte bei mir, ach was soll jetzt noch passieren.
Tja dann kam der Samstag. Ich wollte also den vorbereiterten  Deckel des Philips-Gehäuses furnieren.

   

   

   

Was ich aber schon geahnt hatte, es ist über Nacht kühler geworden. Also kein gutes Klima für die Verarbeitung von Knochenleim. Macht nichts, ich wollte sowieso mal ausprobieren, wie die Verarbeitung mit Fischleim funktioniert. Fischleim gibt es fertig zu kaufen.

   

 Er besteht aus Fischabfällen. Dieser Leim läßt sich auch noch hervorragend bei niedrigen Thermperaturen verarbeiten. Ich habe viele furniere. Aber ein passendes ist für dieses Gehäuse nicht so einfach zu finden. Ein Reststück fand ich noch. Ich konnte daraus gerade noch 2 Blätter schaffen, mit denen die Optik dann wieder hergestellt werden sollte.

Also sollte es mal los gehen. Die Furnierblätter waren schon etwas wellig. Fehler Nr. 1 ich hatte das Furnier in heißes Wasser getan.

   

 Dadurch wird das schön geschmeidig. Aber auch der Fischleim reagiert wie der Knochenleim auf Hitze und Nässe. Er verdünnt sich.

So strich ich also das Grundholz und auch die beiden Furnierblätter mit dem Fischleim ein. Fehler Nr. 2: Ich habe mir einige Reste von größeren Fußbodenfliesen gebunkert. Die kann man hervorragend als Furnierpresse verwenden. Hintergrund ist: Wenn man 2 Furnierblätter nebeneinander legt, dann müssen die sehr schön bündig sein. Jeglicher Lufstpalt - und ist er noch so klein - wird als Murks ins Auge fallen. Durch die Bodenfliesen erkaltet der Knochenleim sehr schnell. Man sagt, er bindet ab. Hier in unserem Fall ist es ja anders. Hier müssen wir nichts abkühlen. Trotzdem kann man die Bodenplatte, beschwert mit einem schweren Stein, zunächst auf dem Furnier belassen. Das Furnier wird so zunächst stabilisiert. Danach wird halt noch mit Zwingen gepreßt. Ich sah mir nach ca. 30 Minuten das Ergebnis an. Gute und saubere Arbeit. Alles war gut, also kamen jetzt 3 Zwingen zum Einsatz. Was war nun der Fehler mit der Bodenplatte? Ganz einfach: Diese Platten sind angerauht, damit man in der Wohnung nicht auf den Hintern fällt. Ohne Zwischenlage (Kunststoff) pappt die Fliese zwar am Leim, aber mit einem plopp gibt sie dann doch nach.

   

In meinem Fall war nichts mit "plopp", Donnerwetter, dachte ich mir, klebt die. Tatsächlich dieser Fischleim hat eine enorme klebekraft. Hilft nicht, so dachte ich mir, Bügeleisen auf die Platte stellen. Die Fliese erwärmte sich. Jetzt hätte sie spätestens nachgeben müssen. Oh wie schön, sie kam auch. Aber mit Furnier und der halben weg gerissenen Deckplatte.

   

   

Warum ich euch das hier zeige? Na klar, damit Ihr seht, was man falsch machen kann. Ich bin aber nicht enttäuscht - seht euch die Holzplatte an. Die ist bis zur Hälfte von innen nur noch Holzmehl. Von oben und unten eingeschlossen durch sehr dünnes Sperrfurnier. Man erhält hier kein vernünftiges Furnierergebnis. Nach dem trocknen schlägt das Sperrfurnier Blasen, weil es durch das neue Furnier gezogen wird. Ich hatte diesen Fall schon mal mit eine Philips-Radio. Man denke, ach hier habe ich eine Holzbeule. Ich habe die damals versucht mit dem Bügeleisen zu erhitzen. Gesundes Holz verbindet sich nun mit dem angeweichten Leim. Hier wird die Beule eher noch stärker. Ich hätte den Deckel ohnehin später ersetzen müssen.

Hier erklärt sich wieder, warum ich alle Holzreste (bis auf Spanplatten) lagere. Und trotzdem, ich habe diesmal leider keine passende Platte gefunden. Aber ich bestelle sowas von einem ebay-Shop. Da kann ich die ungefähr-Maße angeben. Dann wird eine Platte in fast der passenden Größe geliefert. So habe ich kaum Verschnitt.

So konnte ich also vorsichtig die Deckplatte vorsichtig entfernen.

   

   

   

Interessant ist, der Holzwurm hat sich nur auf die Deckplatte gestürzt. Selbst die dünnen holzleisten sind völlig intakt. Ich denke, wenn der Holzwurm das gesamte Gehäuse bearbeitet hätte, dann wäre hier alles sinnlos.

Also, Freunde, alles ist gut. Der Anton hat's geahnt Thumbs_up  Aber es macht ja auch mal Spaß über so etwas zu berichten. Ich werde jetzt die Sperrholzplatte zunächst ans Restgehäuse anpassen, dann furnieren und ins Gehäuse leimen. Allerdings dauert es etwa 7 Tage bis ich die Platte bekomme. Ein schönes Furnier habe ich auch von unserem Großlieferanten bestellt. Na warten wir's mal ab.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#40
...mamma Mia, alles kaputt gemacht!!! Smiley58
Gruß,
Ivan
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